Die Wirksamkeit verschiedener komplementärer Methoden in der Rheumatologie ist inzwischen wissenschaftlich belegt. Allerdings gibt es auch einige untaugliche Verfahren auf dem Markt. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) hin.
Viele Rheumapatienten fragen ihren Arzt laut der Fachgesellschaft nach alternativen Heilverfahren. „Am häufigsten wenden wir derzeit die Fastentherapie bei rheumatoider Arthritis an“, erläutert Andreas Michalsen, Chefarzt der Abteilung für Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus in Berlin und Experte der DGRh. Denn sogenanntes Heilfasten unterstütze nachweislich die medikamentöse Therapie entzündlicher Prozesse.
Laut der DGRh empfehlen einige Ärzte pflanzliche Mittel wie Ingwer, grünen Tee, Granatapfel, Walnüsse oder Leinsamen. „Grundlagenstudien zeigen zwar entzündungshemmende Effekte für diese Nahrungsmittel, aber bei rheumatoider Arthritis konnte die Wirksamkeit bisher nicht belegt werden“, so Michalsen. Bei chinesischen Kräutern rät der Naturheilexperte zur Vorsicht. Denn oftmals sei die Qualität der Arzneipflanzen nicht gesichert.
Einen empirisch gut gestützten Stellenwert habe die Kneipp´sche Hydrotherapie. Dabei wirkten Wechselbäder, kalte und warme Güsse oder Wickel schmerzlindernd. „Patienten können Quarkwickel und Essigumschläge zur Kühlung anwenden, Bockshornklee oder Bienenwachs zur Wärmetherapie“, so Michalsen. Auch mit der sogenannten Mind-Body-Medizin könnten Betroffene Schmerzen reduzieren und die Lebensqualität verbessern.
Im Mittelpunkt stünden dabei Stressreduktion, Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen wie Yoga oder Tai Chi. „Allein, dass Betroffene sich selbstwirksam mit ihrem Körper beschäftigen, führt oft zu einem gesünderen Lebensstil“, erläutert der Internist. Es lägen jedoch bislang nur Daten aus ersten kleineren randomisierten Studien vor.
Quelle: www.aerzteblatt.de
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