Zum Schulstart in Nordrhein-Westfalen warnen Mediziner vor zu hohem Erwartungsdruck auf die Kinder. Eltern sollten ihre Kinder entlasten, sie konstruktiv beim Lernen unterstützen und ihren „Glauben an sich selbst stärken”, sagte der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Wolfram Hartmann, am Dienstag in Köln. „Selbst Kinder, die es vermeintlich leicht in der Schule haben, stehen oft unter Stress. Der Erwartungsdruck an die Kinder – selbst gemacht oder von Elternseite – ist oft zu hoch.”
NRW ist das erste Bundesland, in dem nach den Sommerferien in dieser Woche die Schule wieder beginnt. Hartmann verdeutlichte, dass nur ausgeschlafenen Kinder konzentriert lernen können. Neun bis zehn Stunden Schlaf seien für Grundschüler wichtig, um mental und körperlich fit zu sein. Auch plädierte er dafür, Kinder zu Fuß zur Schule zu schicken, anstatt sie mit dem Auto hinzufahren. Das Laufen „lüfte” die Gedanken, die Kinder kämen erfrischt und bewegt in der Schule an.
Eine Entfernung von zwei Kilometern sei zumutbar, so der Kinderarzt. Bei größerer Entfernung sollten Eltern ihre Kinder doch das letzte Stück zu Fuß gehen lassen. Mit dem Fahrrad aber sollten Grundschulkinder allein nicht zur Schule fahren.
Fehlende Konzentration bei Kindern ist nach Hartmanns Worten trainierbar. Dafür gebe es Methoden, die Eltern von Lehrern und Kinderärzten erfragen könnten. Eltern sollten zudem zu Hause eine „reizarme Lernumgebung” schaffen, regelmäßige Entspannungspausen vorgeben und die Kinder für kleine Fortschritte und die generelle Bereitschaft zum Lernen loben.
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