Kinder mit Pseudokrupp husten oft so entsetzlich, dass die Eltern an das Schlimmste denken. Durch feuchte Luft im Kinderzimmer kann Abhilfe geschaffen werden.

Das Einatmen von feuchter Luft kann bei Kindern Pseudokruppanfälle lindern. Die heftigen Hustenanfälle infolge einer Kehlkopfentzündung beruhen auf geschwollenen Schleimhäuten. Die Schwellung kann von den Stimmbändern bis in die Luftröhre reichen. Feuchte Luft begünstigt das Abschwellen. „Eltern können dazu eine Zeit lang die Dusche mit warmem Wasser aufdrehen oder nasse Handtücher im Zimmer aufhängen“, rät Prof. Hans-Jürgen Nentwich, Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

„Bei leichter Symptomatik sollte das Kind warm angezogen bei offenem Fenster frische Luft einatmen.“ Zudem sollte das Kind aufrecht sitzen, damit es leichter atmen kann.

Pseudokruppanfälle mit bellendem Husten und Atemnot treten insbesondere im Herbst und Winter auf. Meist kommen sie nachts oder in den frühen Morgenstunden vor. Betroffen sind überwiegend Säuglinge und Kleinkinder. Häufig geht dem Anfall ein Infekt der oberen Atemwege voraus. Typisch für Pseudokrupp ist, dass das Kind meist nur leicht erhöhtes Fieber hat und heiser ist. In jedem Fall sollte das Kind ärztlich untersucht werden.

Bestätigt sich der Verdacht, dass es sich um einen Pseudokruppanfall gehandelt hat, kann der Kinder- und Jugendarzt Kortisonpräparate verschreiben, die Eltern im nächsten Akutfall ihrem Kind verabreichen können. „Nur in Ausnahmefällen entsteht eine lebensbedrohliche Situation“, sagt Nentwich. Wichtig sei vor allem, das Kind zu beruhigen, um es unter anderem auch vom Schreien abzuhalten, was die Schleimhäute zusätzlich anschwellen lasse.

Bei Säuglingen oder schwerer Atemnot sollten Eltern sofort den Notarzt rufen. Warnzeichen sind, wenn sich die Haut zwischen den Rippen beim Atmen einzieht, wenn der Bereich um die Lippen blass oder sogar blau wird, oder wenn das Kind zusätzlich Schluckbeschwerden bekommt und Speichel verliert.

Autor: redaktion@onmeda.de (Onmeda Redaktion)

Quellen: www.onmeda.de, Köln (dpa/tmn)

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